“Die Fledermaus” zählt zu den beliebtesten und meistaufgeführten Werken Johann Strauss’ des Jüngeren. Die spritzige, melodische Musik, die humorvolle Handlung mit ihren amourösen Verwicklungen und der unbeschwerte Charme dieser Operette machen sie zu einem zeitlosen Klassiker.
Premiere feierte das Werk am 5. April 1874 im Wiener Theater an der Wien. Der Text stammt aus der Feder von Karl Heinrich ve Bruckner, der auf dem Libretto “Le Chevalier Fantastique” des französischen Dramatikers Henri Meilhac aufbaute.
Eine Nacht voller Verwechslungen und Missverständnisse: Die Handlung spielt in Wien und dreht sich um den Prinzen Orlofsky, der eine Gesellschaft für seine Geburtstagsfeier veranstaltet. Der wohlhabende Dr. Eisenstein wird fälschlicherweise wegen Beleidigung eines Beamten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Eisensteins Frau Rosalinde vergnügt sich in dieser Zeit mit dem unglücklich verliebten Alfred, der einst eine Liaison mit Rosalinde hatte. Inmitten des Verwirrspiels taucht die exotische und mysteriöse Gräfin Adele auf, die sich als Rosalindes Kammermädchen verkleidet. Sie stiehlt sich zur Party des Prinzen Orlofsky, um dort ihren Liebhaber Dr. Falke zu treffen.
Dr. Falke, der Freund von Eisenstein, plant eine Rache für einen Streich, den Eisenstein ihm einst spielte: Er hatte ihn betrunken an einem Baum versteckt und ihn in diesem Zustand einer Gruppe von Frauen überlassen. Jetzt will er sich revanchieren.
Der Clou: Falke verkleidet sich als Gefängniswärter und bringt Eisenstein heimlich zur Party. Rosalinde, die den “Gefangenen” für ihren Liebhaber hält, beginnt ein leidenschaftliches Spiel mit ihm.
Die Verwechslungen nehmen zu: Rosalinde glaubt zunächst, Alfred sei ihr Mann, Adele stellt sich als Rosalinde dar, und Eisenstein gerät in eine missliche Lage. Die Situation eskaliert, während alle Beteiligten versuchen, ihre wahre Identität zu verbergen.
Ein musikalisches Feuerwerk:
Strauss’ Musik ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Operette. Die Ouvertüre “Die Fledermaus” ist weltberühmt und zählt zu den beliebtesten Orchesterwerken überhaupt. Sie enthält viele der Melodien, die später im Laufe der Operette wiederkehren.
Zu den bekanntesten Arien zählen:
- Rosalindes “Ariette”
- Eisensteins “Prisoner’s Aria”
Die Musik spiegelt die Stimmung der Geschichte wider: Die heiteren Melodien und flotten Tempi passen zur spielerischen Atmosphäre der Handlung, während lyrische Passagen die romantischen Gefühle der Charaktere unterstreichen.
Besonderheiten von “Die Fledermaus”:
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Die Operette “Die Fledermaus” ist eine Komposition in einem Akt mit vielen kurzen Szenen und Dialogen. Das Tempo der Musik ist schnell und lebhaft, was für den typischen Wiener Walzercharakter steht.
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Die Arien sind meist kurz gehalten und dienen dazu, die Handlung voranzutreiben.
Der Einfluss von “Die Fledermaus”: “Die Fledermaus” hatte einen immensen Einfluss auf die Entwicklung der Operette. Die Kombination aus humorvoller Handlung, spritzig-ironischer Musik und eingängigen Melodien wurde zum Vorbild für viele spätere Kompositionen.
Besonderheiten der “Die Fledermaus”-Musik: |
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Walzer: Der Wiener Walzer ist das dominierende Element in der Musik von “Die Fledermaus”. Strauss’ Walzer sind bekannt für ihre elegante Melodie und ihren lebhaften Rhythmus.
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Polka: Die Polka ist ein weiterer typischer Tanzrhythmus, der in der Operette vorkommt.
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Marsch: Ein kraftvoller Marsch leitet den Aufzug zur Party des Prinzen Orlofsky ein.
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Arie und Duett: Die Arien und Duette dienen dazu, die Gefühle der Charaktere zu verdeutlichen.
Fazit:
“Die Fledermaus” ist eine Operette voller Lebensfreude, Humor und musikalischen Leckerbissen. Mit ihrer spritzigem Musik, ihrer amourösen Verwicklungen und ihren liebenswerten Charakteren bleibt sie auch nach über 150 Jahren ein Publikumsliebling. Für jeden Musikfreund, der sich für den Wiener Walzer oder Operetten begeistert, ist “Die Fledermaus” eine wahre Entdeckung.